4-teilige Gesprächsreihe im »KunstSalon« in Verbindung mit »Leute am Teute e.V.«
Platzgespräch IV
Freitag, 13. Oktober 2023 ab 19:00 h
im Platzhaus auf dem Teutoburger Platz
Teil IV unserer vierteiligen Gesprächsreihe mit:
SANDRA KÖPKE
»Jetzt mal im Ernst«
»Es ist leichter, ins Ausland zu gehen als etwas Exotisches vor der Haustür zu entdecken«, zitiert Sandra Köpke. Es ist ein Satz ihres Dozenten, des Fotografen Jürgen Gebhardt. Sandra Köpke fotografierte für das Magazin des artspring Pankow. So wurde Kathrin Schrader auf sie aufmerksam. Obwohl Sandra Köpke Fotografin ist, sagt sie von sich, sie sei keine Künstlerin. Sie ist keine professionelle Künstlerin, was ihren Verdienst betrifft, denn ihr Geld verdient sie in ihrem Beruf als Heilpädagogin in einem integrativen Kinderladen, doch was ihren künstlerischen Ausdruck betrifft, kann sie sich mit den Profis messen. Es hat Vor- und Nachteile, das Geld nicht mit der eigenen Kunst verdienen zu müssen. Der Vorteil liegt auf der Hand – ein gesichertes Einkommen. Der Nachteil: »Manchmal fehlt der Druck«, sagt Sandra. Ein Jahr studierte sie an der Ostkreuzschule für Fotografie bei Werner Mahler, eine Zeit, die ihre Haltung geprägt hat.
1982 wurde Sandra Köpke in Friedrichshain geboren. Ihre Eltern verließen Ende der Achtzigerjahre die DDR. In Wilmersdorf wuchs sie auf. Es war die spannende Kunstszene im Prenzlauer Berg in den Neunzigerjahren, maßgeblich die Installationen und Kunstaktionen um die Galerie O2 von Wolfgang Krause, die sie, kaum erwachsen geworden, wieder zurück in den Osten zogen.
Die Idee, Kunst zu studieren, verwarf sie und wurde stattdessen Heilpädagogin. Doch ebenso ernst ist ihr die Arbeit als selbständige Fotografin. Aktuell entwickelt Sandra Köpke die Fotoreportage »Jetzt mal im Ernst« über den Ernst-Thälmann-Park, in dem sie einige Jahre wohnte.
Im Gespräch im KunstSalon wird es darum gehen, ob es ein Scheitern bedeutet, sich gegen die Kunst als Beruf zu entscheiden, und ob sie dennoch die Berufung bleiben kann, und wenn ja, wie.