Platzhaus als Nachbarschaftshaus erhalten am Helmholtzplatz

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Freie Räume sterben schneller als Bäume – Für den Erhalt des Platzhauses Helmholtzplatz in Berlin-Prenzlauer Berg, als nachbarschaftlicher, gemeinwesenorientierter und unkommerzieller Ort im Herzen des europaweit größten Sanierungsgebietes.

Begründung:

Das Platzhaus Helmholtzplatz wird seit 2002 vom Förderverein Helmholtzplatz betrieben. Der Förderverein ist ein Zusammenschluss von lokalen Trägern, Vereinen, Initiativen und aktiven Anwohner/-innen. In diesen Jahren hat der Verein ehrenamtlich, nachbarschaftlich, gemeinwesenorientiert und ohne öffentliche Zuwendungen das Haus als Ort der Nachbarschaft im Helmholtzkiez betrieben. Dabei ist der Förderverein Mittler zwischen unterschiedlichsten Nutzerinteressen auf dem Platz und zwangsläufig Wegbegleiter der Veränderungsprozesse im Quartier und den daraus resultierenden sozialen Spannungen im Herzen des größten Sanierungsgebietes Europas. Ohne eine nachvollziehbare Begründung hat das Bezirksamt Pankow dem Verein zum Jahresende gekündigt.

Dazu aus unserer Pressemitteilung: In diesem 56qm großen Platz können

– Nachbarn sich kennenlernen und miteinander ins Gespräch kommen
– Musiker, Schauspieler und Künstler proben und auftreten
– Kindergeburtstage, Familien- und Schulfeiern gefeiert werden.
– Anwohner/-innen niedrigschwellige Angebote, wie den Kindermalclub, Kinderlesezirkel; Sprachkurse, Kindertheaterprojekte initiieren, selber gestalten und nutzen
– sich Vereinsmitglieder wie das Obdachlosenprojekt „mob e.V.“, die letzten Senioren des Kiezes aus der Begegnungsstätte „Miteinander Füreinander e.V.“ oder Initiativen und Interessengruppen wie der lokale Tauschring, die „Freifunker“, eine Versorgerkooperative „Solidarische Landwirtschaft“ treffen oder die Bürgersprechstunde unseres Polizeiabschnittes stattfinden …

Darüber hinaus ist das Platzhaus infrastrukturelles Zentrum für unzählige Veranstaltungen auf dem Platz. Einige Beispiele wie die durch den Verein organisierten Kiezfeste und Weihnachtsmärkte, Kindertagsfeste, Theateraufführungen wie „Jagdszenen aus Niederbayern“ oder von dem im Platzhaus gegründeten Helmi-Puppentheater, Drachen- und Lehmbauaktionen, Konzertveranstaltungen wie die Festivalreihe „Liederlauschen“, die junge
Liedermacher fördert, Open-Air-Kino mit „Interfilm“ zeigen die große Bandbreite dessen, was der Förderverein an sozio-kulturellem Leben im öffentlichen Raum des Helmholtzkiezes gestaltet.
Für uns als langjährige Anwohner und Akteure im Kiez stellen sich folgende Fragen:
– Was hat der Bezirk mit dem Platz und dem Platzhaus vor?
– Welche konkreten Veränderungen und Nutzungskonflikte, die die Kündigung eines langjährigen Nutzers zur Folge haben, sind gemeint?
– Wieso ist der Förderverein als wichtiger Akteur im Kiez, Multiplikator und Betreiber des Platzhauses nicht in den Planungsprozess einbezogen worden?

Kunstt und Kommunikation – unsere Antwort

Dazu werden wir
Weiß auf schwarz – ab dem 29.11.2014 das Platzhaus in schwarze Folie hüllen.
Mit weithin sichtbar markanten Thesen und Fragen auf diesem nun schwarzen Kubus werden wir die Anwohner/-innen dazu anregen, ihre Sichtweise und Zukunftswünsche für den Platz, das Haus und die Nachbarschaft mit weißen Stiften zu äußern.

Schwarz auf weiß – bis Ende des Jahres direkt auf dem Platz und in der Nachbarschaft mit einem Fragebogen die Perspektiven, Wünsche und ehrenamtliche Potentiale der Anwohner/-innen erfragen. Eine Unterschriftenliste zur Unterstützung zum Weiterbetrieb des Platzhauses durch den Förderverein wird an vielen Orten im Quartier ausliegen und online veröffentlicht.

Bunt und vielfältig – am 06.12.2014, also zu Nikolaus, gemeinsam mit den Nutzer/-innen, Freund/-innen und Unterstützer/-innen das Platzhaus und den Platz von 13.00 bis 17.00 Uhr phantasievoll bespielen und das Gespräch mit den Anwohner/Innen suchen.

Im Namen aller Unterzeichner/innen.

Berlin, 30.11.2014 (aktiv bis 29.01.2015)

Open Petition: Platzhaus als Nachbarschaftshaus erhalten