Sie leben nun schon seit ein paar Monaten in meiner Nachbarschaft auf dem Teute (Die Fotos sind einen Monat alt). Zuerst bemerkte ich, daß jemand im Spielgerät „Fisch“ schläft, dann haben sie sich in einer der Sitzecken eingerichtet und über die Wochen haben sie ihren Platz immer weiter verbessert. Mittlerweile sieht es fast wie eine Wohnung aus; mit Tischdeckchen, Eckregal und Uhr auf dem Kühlschrank. Man spürt ihre Sehnsucht nach einem normalen Zuhause. Ich bin froh, daß bisher niemand sie vertreiben wollte, denn sie machen keinen Ärger und vermüllen nicht den Platz. Es macht mich auch ein wenig Stolz auf die Toleranz in dieser Nachbarschaft, daß die beiden hier so unbehelligt im Park „wohnen“ können aber auch ein wenig beschämt, daß Menschen in diesem reichen Lande so leben. Jeden Morgen laufe ich an ihnen vorbei wenn ich meinen Sohn zur Schule bringe. Nun wo Weihnachten vor der Tür steht frage ich mich jeden Morgen, ob ich sie nicht zu Weihnachten einladen sollte. Doch muss ich ehrlich zugeben, daß ich damit hadere und es mich an die Grenzen meiner Nächstenliebe führt. Weiss jemand was die zu Weihnachten machen? Ich werde ihnen mindestens ein alkoholfreies Geschenk zu Weihnachten machen.
Das Treberpaar vom Teute ( Text von Olaf G.)
Veröffentlicht von