Vor einigen Wochen wurde die Studie „Sozialstruktur und Mietentwicklung im Sanierungsgebiet Teutoburger Platz 2012 – Überprüfung der Ergebnisse der Sanierung“ von der Stadtforschungsgesellschaft TOPOS veröffentlicht. Darin untersuchten die Autoren die sozialstrukturelllen Veränderugen im Sanierungsgebiet in den letzten zwei Jahrzehnten.
Grundlage der Untersuchung war eine repräsentative, schriftliche Bewohnerbefragung. Die Anwohner wurden gefragt, ob und wie viele Wohnungen im Haus nach ihrer Kenntnis als Ferienwohnungen genutzt werden. Aus den Antworten geht hervor, dass in etwa 20% aller Häuser im Sanierungsgebiet Teutoburger Platz Ferienwohnungen angeboten werden. TOPOS hat daraus errechnet, dass nach weitgehendem Ausschluss von Doppelzählungen und von offiziell als Hostel geführten Anlagen 280 Wohnungen als Ferienwohnung vermietet werden, das sind 6 % aller Wohnungen im Sanierungsgebiet.
Das Bezirksamt hat keine belastbaren Zahlen zu Ferienwohnungen im Kiez. Bezirksstadtrat für Stadtentwicklung Jens-Holger Kirchner (Grüne) laut Prenzlauer Berg Nachrichten: „Wir wissen es in der Tat nicht genau.“
TOPOS fragte die Anwohner zusätzlich nach ihrer Einstellung zu Ferienwohnungen: „Die Mehrheit der Befragten ist der Meinung, die Nutzung von Wohnungen als Ferienwohnung sollte grundsätzlich verhindert werden. Zwei Fünftel wollen an der jetzigen Situation nichts mehr ändern, wollen aber keine zusätzliche Ferienwohnungsnutzung. Nur ein kleiner Teil, knapp ein Zehntel, ist der Auffassung, dass es noch mehr Ferienwohnungen geben könnte.
In ihrer Einstellung zu diesem Problem sind Mieter und selbstnutzende Eigentümer stark unterschiedlicher Meinung. Unter letzteren befürwortet ein knappes Fünftel dieFerienwohnungsnutzung uneingeschränkt, fast die Hälfte möchte jetzt keine weitere Veränderung und nur ein Drittel ist grundsätzlich gegen diese Nutzungsform.
Ähnlich gravierend unterscheidet sich die Einstellung zu diesem Thema zwischen den Gruppen nach der Zuzugsperiode: Je länger die Bewohner im Gebiet leben, umso stärker lehnen sie die Ferienwohnungen ab. In den Häusern, in denen es Ferienwohnungen gibt, ist die Ablehnung deutlich stärker. Auch Eigentümer mit Erfahrungen im Haus äußern sich kritischer als die ohne Nähe zu Ferienwohnungen.“
Quelle: TOPOS Stadtforschung: Sozialstruktur und Mietentwicklung im Sanierungsgebiet Teutoburger Platz 2012 – Überprüfung der Ergebnisse der Sanierung, Seite 26f