Am 6. September 2012 ist Inge Franken im Alter von 72 Jahren gestorben. Frau Franken arbeitete bis 1992 als Lehrerin in einer Grundschule in Berlin. 1995 veränderte sich ihr Leben, denn sie sprach zum ersten Mal mit Menschen, die wie sie aus einer Nazifamilie kommen und sie traf gleichzeitig Menschen, die in der Nazizeit verfolgt und vertrieben wurden oder deren Familienmitglieder in den KZ ermordet worden sind. Die Treffen der Organisation One by One fanden in einem Haus in der Fehrbelliner Str. 92 in Berlin Prenzlauer Berg statt, das bis 1942 ein jüdisches Kinderheim gewesen ist. Das erweckte das Interesse von Frau Franken, sich um die Geschichte des ehemaligen jüdischen Kinderheims zu kümmern.
In jahrelanger Suche fand sie Bauakten, Zeitzeugen, die meist im Ausland lebten, machte Interviews und wertete alte Tonbandabschriften aus dem Heimatmuseum Berlin Prenzlauer Berg aus. Im Archiv des Centrum Judaicum fand sie die Namen von 50 ermordeten Kindern und konnte im Brandenburgischen Landeshauptarchiv Transportlisten und Vermögenserklärungen einsehen.
Auf Initiative von Frau Franken wurde am Haus in der Fehre 92 ein Denkzeichen für die ermordeten jüdischen Kinder angebracht, zwei Jahre später erschien das gesammelte Material als Buch. Mit der Erforschung der Geschichte des ehemaligen Jüdischen Kinderheimes in der Fehrbelliner Straße 92 hat sie seinen Bewohnerinnen und Bewohnern ein würdevolles und ehrendes Andenken bewahrt.
Für ihr Engagement wurde Inge Franken 2007 mit dem Obermayer German Jewish History Award ausgezeichnet.
One by One und das Stadtteilzentrum am Teutoburger Platz gedenken Inge Franken am 20. Oktober 2012 um 13.00 Uhr in der Fehrbelliner Straße 92, 10119 Berlin.
Tolle Frau..meine Tochter und ich sind bei Ihr..wir werden sie sehr vermissen..einen großen Dank an Dich Inge…