Berlin, 17.5.2012
Das Papperlabpapp ist eröffnet. (s. Anm.)
Wozu? Weil wir Grundsätze haben:
1. Wir labern schon immer und wollen das auch weiterhin.
2. Wir sind nicht von Pappe, aber gegen selbige. (s.u.)
3. Wir konfrontieren den Komfort in Form von Außer-Haus-Pappe, -Plastik, -Glas, -Aluminium, global to-go genannt. (s.u.)
4. Wir treten ein für den Erhalt einer öffentlich zugänglichen Grünfläche auf dem Teutoburger Platz, auch für den Fall, daß unserem „grünen“ (wo nur?) Stadtrat Kirchner „eine flächenmäßige Einschränkung der Grünfläche zur Erhaltung der Wirschaftlichkeit des Gesamtprojektes Pfefferberg“ notwendig erscheint.
5. Wir werden uns in den nächsten Jahren mit dem Papperlabpapp von einem Sanierungsgebiet in den nächsten Problemkiez hineinlabern.
6. Wir agieren lokal, regional, saisonal und veronal, nicht global.
7. Im zweijährigen Rhythmus werden wir auf den Teute zurückkehren, um mit den Ohren schlackern, weil – wie beim Wettlauf zwischen Hase und Igel – die Investoren, die Immobilienwirtschaft und die staatlichen Privatisierer uns wieder einmal zuvorkamen.
8. Dennoch werden wir naiv, blauäugig und romantisch unverdrossen weiterlabern, bis wir die verbliebenen Grünflächen von unten betrachten.
Auch wenn der gewichtige Ex-Außenminister inzwischen mit dem BMW darüber brettert, haben wir nicht vergessen, daß unter dem Pflaster der Strand liegt.
9. Das Papperlabpapp ist unabhängig und finanziert sich durch Zwangsarbeit und Werkverträge der Laberer mit ihrer eigenen Zunge.
10. Einmal jährlich schütten wir uns aus vor Lachen wie BMW die Dividende. Unsere Mitlaberer und andere Pappenheimer werden angemessen beteiligt.
11. Ein Szenekiez ohne Szene erscheint uns zahnlos.
12. entfällt
13. Unsere Hymne singt Miss Universum Nina Hagen: „Ich bin mein Radio, mein eigenes, universelles Rahadio.“
Dabei beziehen wir uns vor allem auf folgende Zeilen:
„Hey, Brüder und Schwestern des Universums,
wir versinken im Dreck,
universelles Radio, Radio,
hat denn alles noch Zweck?
Mit all der geistigen Umnachtung
alle Achtung…“
Anm.:
Die seit dem 18. Jhdt. bezeugte Interjektion „papperlapapp!“, die zum Ausdruck der Abweisung eines leeren Geredes dient, ist eine lautspielerische Bildung und gehört zu der lautnachahmenden Wortgruppe von -papp-, in der Wendung „nicht mehr papp sagen können“ sehr satt sein. pappeln und babbeln für „schwatzen“. „Papp“, „Pappe“ = Brei als Kinderspeise, breiartige Masse, Kleister; seit dem 15. Jhdt. bezeugtes Lallwort aus der Kindersprache, verwandt mit engl./niederländisch pap = Brei. pappen = mit Brei füttern, kleistern; auch „päppeln“. pappig = breiartig, klebrig. Pappe = aus grobem Papierbrei hergestellter Werkstoff. „Nicht von Pappe sein“: Der wurde nicht mehr von Brei ernährt, sondern bekam kräftiges Essen und wurde dadurch gesund und stark. (Quelle: Duden, Herkunftswörterbuch)
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