Wieder einmal ist es soweit. Ein erkämpfter Freiraum soll geräumt werden.
Die Räumung des Schokoladens würde nicht nur eine über Jahre gewachsene Alternativkultur dem Boden gleich machen, sondern für viele Menschen auch den Verlust persönlicher Bindungen, des zweiten Wohnzimmers und eines der wichtigen unkommerziellen Mikrokosmos bedeuten. Die gewinnorientierte Funktionalisierung unseres Alltags macht Orte, die bezahlbare Kulturangebote ermöglichen oder wo wir mit Leuten quatschen können, anstatt isoliert in der Wohnung zu versauern, immer wichtiger. Der Schokoladen ist für viele Menschen so ein Ort. Doch es geht nicht nur um den Schokoladen. Genauso betroffen sind, die ebenfalls im Haus ansässigen Projekte, der Club der polnischen Versager, das Tisch-Theater, ein Tonstudio sowie etliche Atelier- und Proberäume.
Neben dem Schokoladen befinden sich im Bezirk Mitte/ Prenzlauer Berg weitere Orte, an denen in Zukunft Kapitalinteressen über selbstverwaltete und kollektive Projekte gestellt werden sollen. So sind zum Beispiel die Linie 206 und KvU, Wabe bedroht.
Der Linienhof, Klub der Republik, Magnet, Knaack Club sind schon geschlossen, weitere werden folgen.
Wir richten uns mit diesem Aufruf an alle Freund-innen des Schokoladens, organisierte linke Gruppen, Künstler-innen, Musiker-innen und alle Menschen, die unser Unverständnis und unsere Wut über die drohende Räumung teilen.
Schokoladen verteidigen!