Von der Straße aus betrachtet sieht das Nachbarschaftshaus so aus, als würden dort ausschließich die Handwerker tätig sein, aber weit gefehlt. Trotz aller Baumaßnahmen gibt es Ausstellung und Lesungen in der Galerie F92
Ausstellung: Die Mädchen von Zimmer 28 :: L 410, Theresienstadt
vom 16. Oktober bis 11. November 2009
Mittwoch bis Samstag vom 15.00 bis 19.00 Uhr
Die Mädchen von Zimmer 28 – dies sind Überlebende des Holocaust, die zwischen 1942 und 1944 im Konzentrationslager Theresienstadt, im tschechischen Mädchenheim L 410, Zimmer 28, zusammenlebten. Von etwa 60 Kindern, die vorübergehend in diesem Zimmer Quartier fanden, haben fünfzehn das Kriegsende erlebt.
Die Ausstellung spiegelt den Alltag und das Schicksal der jüdischen Kinder im ‚Ghetto’ Theresienstadt, erzählt von einer außergewöhnlichen Gemeinschaft im Mädchenheim, Zimmer 28, und vermittelt sowohl aus biographischer Perspektive wie in einem großen weltgeschichtlichen und kulturhistorischen Bilder-Bogen ein trauriges Kapitel Zeitgeschichte.
Die besondere Ausstrahlungskraft des Projekts verdankt sich zum einen der Präsenz und Überzeugungskraft der Zeitzeuginnen, die das Projekt engagiert mittragen. Zum anderen wurzelt diese Ausstrahlungskraft in dem ideellen Kern, der durch die Auseinandersetzung mit der Geschichte dieser jüdischen Mädchen sinnfällig wird: Die Bedeutung von Kunst, Kultur und die Erziehung zur Menschlichkeit in einer unmenschlichen Zeit.
Lesung: Die Mädchen von Zimmer 28. L 410, Theresienstadt
4. November 2009 um 20.00 Uhr
Hannelore Brenner-Wonschick & Hester Wonschick
Authentische Zeugnisse aus Theresienstadt – Helgas Tagebuch, Annas Poesiealbum, ein Notizbuch, Gedichte, Briefe, Erinnerungen (auch an die Kinderoper Brundibár) – sie bilden das Herz des Buches „Die Mädchen von Zimmer 28“, aus dem die Autorin Hannelore Brenner-Wonschick lesen wird. Gemeinsam mit ihrer Tochter Hester Wonschick, die der Tagebuchschreiberin Helga die Stimme leiht, erzählt sie vom Leben der Kinder im ‚Ghetto’, einem Alltag, der den Kern der kommenden Tragödie in sich birgt.
Lesung für Kinder: Wie Aninka und Pepicek den Leierkastenmann Brundibár besiegten.
12. November um 16.00 Uhr
Idee und Text: Hannelore Brenner-Wonschick
Für Kinder zwischen fünf und zehn Jahren erzählt die Schauspielerin und Sängerin Maria Thomaschke die Geschichte der weltweit gespielten Kinderoper Brundibár, die Hans Krása (Komponist) und Adolf Hoffmeister (Librettist) 1938 in Prag geschaffen haben. Die Lesung orientiert sich ausschließlich an der Handlung der Kinderoper und möchte das zauberhafte kleine große musikalische Kunstwerk, frei von seiner tragischen Aufführungsgeschichte im Geiste seiner Schöpfer an Kinder weitererzählen.
Alle Veranstaltungen in der Galerie F92 im Nachbarschaftshaus
Fehrbelliner Straße 92
10119 Berlin
Telefon: 030 / 44 37 17 – 8
Fax: 030 / 44 37 17 -1
Mail: nachbarschaftshaus@pfefferwerk.de
Mehr: Die ZEIT und 3sat zur Ausstellung und dem zugrunde liegenden Buch, der Verein Room 28 e.V. über das Projekt (PDF).