1841 Der bayerische Braumeister Joseph Pfeffer kauft ein Grundstück an der Allee nach Pankow, die im gleichen Jahr umbenannt wird in Schönhauser Allee.
1842 Die erste Brauerei auf dem Gebiet des heutigen Bezirks Pankow wird errichtet und Bairischbier-Brauerei Pfeffer genannt. Zuerst entstand ein kleines unterkellertes Brauhaus und ein Biergarten mit hölzernen Lauben.
1851 Eigentümerwechsel. Der Braueigner heißt jetzt Cohn.
1855 erneuter Eigentümerwechsel. Als Eigner sind im Berliner Adressbuch die Kaufmänner Bath und Schulze sowie der Holzbaudirektor Tornow eingetragen.
1861 – 1887 Namensänderung. Die Brauerei heißt nun Bairischbier Brauerei von Schneider & Hillig. Die Brauerei und der Biergarten werden ausgebaut. Nach dem Erwerb von Nachbargrundstücken werden Tiefkeller angelegt und es entstehen Böttcherwerkstätten, ein Sudhaus, ein Maschinenhaus und Pferdeställe.
1880 Die Brauerei kauft den Berliner Prater an der Kastanienallee 6-7 und erweitert damit den Ausschank. Der Prater war 1837 als erster Bier- und Cafégarten vor den Toren Berlins eröffnet worden.
1887 – 1897 Erneute Namensänderung in Brauerei Pfefferberg, vormals Schnieder & Hillig AG. Es finden umfangreiche Erweiterungen und Umgestaltungen statt. Unter anderem werden Gärkeller, Maschinenhaus und Ausschankgebäude vom Architekten Andreas Rohmer erbaut.
1906 – 1907 Neubau von Pferdestalll und Flaschenabfüllgebäude. Architekt ist Carl Koeppen.
1911 – 1912 Die Straßenfront zur Schönhauser Allee wird neu gestaltet. Es entstehen eine Ladenzeile und eine Pergola auf den Terassen. Architekten sind O. Salvinsberg und das Atelier Zimmerreimer.
1913 – 1914 Neubau einer Schwankhalle. Architekt ist Karl Koeppen.
1919 Die Brauerei wird an die Schultheiss AG verkauft und kurzzeitig weiterbetrieben und dem Schultheiss-Label als Abteilung Pfefferberg.
1921 Die Brauerei wird stillgelegt. Der Berliner Prater wird von einem Pächter weitergeführt als Biergarten und Veranstaltungsort.
1921 Das Brauereigelände wird an die Bauverwaltung des neugegründeten Bezirks Prenzlauer Berg vermietet.
1922 – 1934 Auf dem Pfefferberg entsteht die Schokoladenfabrik Hoffmann. Eigner ist der bisherige Generaldirektor der Sarotti AG Max Hoffmann.
1934 – 1949 Die Schokoladenfabrik wird stillgelegt und verpachtet an die Germania Brotfabrik
1944 – 1945 Die Tiefkeller des Pfefferbergs werden als Produktionsstätte für ein geheimes Rüstungsprogramm der Telefunken AG genutzt.
1949 Die Grundstücksgesellschaft wird enteignet und das Gelände wird in Volkseigentum überführt.
1950 – 1973 Das Pfefferberg-Gelände wird von der Zentrag genutzt (Zentrale Druckerei-, Einkaufs und Revisionsgesellschaft der SED). Die Gebäude werden Büros, Werkstätten und Lagerräumen umgebaut. Auf dem Gelände arbeiten Druckerei und Fuhrpark der Zeitung Neues Deutschland sowie eine Großküche.
1973 – 1990 Das Gelände wird verwaltet von der Kommunalen Wohnungsverwaltung Prenzlauer Berg (KWV).
1987 – 1990 Erste Pläne für die Umnutzung des Geländes entstehen am Institut für Städtebau und Architektur der Bauakademie der DDR.
1990 Eigentumsübertragung je zur Hälfte an die Bundesrepublik und an das Land Berlin.
1990 Gründung des gemeinnützigen Vereins Pfefferwerk, Verein zur Förderung von Stadtkultur e.V. Ein Teil der Gebäude wird vom Verein übernommen, um einen Kulturstandort zu etablieren.
1991 Das gesamte Pfefferberg-Gelände wird unter Denkmalschutz gestellt. In zahlreichen Gebäuden des Ensembles entstehen Künstler- und Handwerkerwerkstätten, Galerien und Clubs.
1999 Die Pfefferwerk Gesellschaft zur Förderung von Stadtkultur mbH erwirbt das gesamte Gelände und bringt es ein in eine Stiftung Pfefferwerk ein. Schrittweiser Auszug von Künstlern und Handwerkern.
2001 Beginn einer umfangreichen Sanierung. Als erstes umfassend saniertes Haus wird das Kesselhaus (Haus 7) saniert, ein bereits 1888 errichtetes Gebäude vermutlich von G. Dittrich. Im Jahr 2001 zieht dort die japanische Galerie Ikeda ein.
2003 Das Pfefferwerk plant den Bau einer Tiefgarage und eines Hotels, um die Lücke an der Christinenstraße 18 und 19 zu schließen. Damit wäre die historische Sichtachse zwischen der Zionskirche und dem zum Symbol des Pfefferbergs gewordenen Schornstein des Kesselhauses zerstört. Bürgerproteste verhindern den Hotelneubau.
2005 Das 1997 gegründete Kunst- und Atelierhaus Meinblau wird in Haus 5 des Pfefferbergs wedereröffnet. Es bietet neben 14 Atelierplätzen einen 120 m² großen Ausstellungsraum auf zwei Ebenen. Früher diente das Gebäude als Gärkeller.
2006 Das Architekturforum Aedes zieht in Haus 8 des Pfefferbergs.
2008 Der Künstler Olafur Eliasson belegt mit seinen Ateliers die Häuser 2 und 3 des Pfefferbergareals. Haus 2 ist ein viergeschossige Klinkerbau mit einer stark gegliederten Fassade, der von dem Architekten C. Koeppen im Jahre 1006 und 1907 erbaut wurde. — Die einstige Schwankhallle, errichtet im Jahre 1913 vom Hausarchitekten C. Koeppen, wird als Haus 13 eröffnet und bietet Raum für Konzerte, Partys und Clubnächte. — Mit der Saison 2008 wird der Sommergarten an der Schönhauser Allee wiedereröffnet. — Eröffnung eines Restaurants und einer Snackbar in Haus 14, dem ehemaligen Sudhaus und ältestem Gebäude auf dem Pfefferberggelände.
2009 Das Pfefferberg Hostel Pfefferbett wird in Haus 6 eröffnet. — Das Komödienhaus Pfefferberg eröffnet in Haus 1 seine feste Spielstätte. — Silke & Galina eröffnen ein neues Cafe in Haus 10, bisher noch ohne Namen.
Quellen: unter anderem „Geschichte und Perspektiven der Brauereistandorte in Berlins Nordosten“, herausgegeben vom Museumsverband Pankow, Berlin 2005, S. 127ff
„Das Wertvollste im Leben ist die Entfaltung der Persönlichkeit und ihrer schöpferischen Kräfte“. Ich finde, das trifft es hier ganz gut. Gesagt hat das übrigens Albert Einstein.