Am Wochenende gibt es wieder Tage der offenen Denkmäler in Berlin. Und eben auch am Teute: Das Nachbarschaftshaus in der Fehrbelliner 92 lädt zum Blick in die Geschichte des Hauses, das 1910-42 ein jüdisches Kinderheim war. Wobei der Begriff Kinderheim damals meinte, dass dort Kindergarten, Hort und Lesestube des Jüdischen Kinderheim e.V. waren, einem Verein mit reformpädagogischem Ansatz. Zum Wohnort für jüdische Kinder, die ihre Eltern verloren hatten (bzw. deren Eltern verschleppt oder ermordet worden waren), wurde das Kinderheim erst in den letzten Jahren seines Bestehens (ein Zeitungsartikel hierzu).
Jedenfalls ist das Nachbarschaftshaus am Samstag 15-21 Uhr und am Sonntag 10-15 Uhr geöffnet. Es gibt eine Ausstellung alter Fotografien aus den Jahren 1934-36 zu sehen. Samstag um 16 Uhr und Sonntag um 11 Uhr werden darüber hinaus Führungen angeboten.
Aber auch anderswo in der Nähe gibt es spannendes zu entdecken: Kirchen und andere alte Gemäuer, Friedhöfe, das ein oder andere alte Wohnhaus. Ein kleiner Überblick mit Verweisen zu den Informationsseiten der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung:
Ehem. Jüdisches Kinderheim, Fehrbelliner Str. 92
Kath. Herz-Jesu-Kirche, Fehrbelliner Str. 99
Ehem. Brauerei Pfefferberg, Schönhauser Allee 176
Ehem. Brauerei Königstadt, Saarbrücker Str. 18-24
Kelleranlagen der ehem. Brauerei Königstadt, Saarbrücker Str. 18-24
KulturBrauerei, ehem. Schultheiss-Brauerei, Schönhauser Allee 36-39
Ev. Segenskirche, Schönhauser Allee 161
Wasserturmplatz
Rosengarten im Weinbergspark
Zionskirche
Durch die Rosenthaler Vorstadt zur Zionskirche
Ehem. St. Elisabethkirche, Invalidenstr. 3
Mietshaus von 1876 in der Elisabethkirchstraße 7
Alter Berliner Garnisonfriedhof, Kleine Rosenthaler Str. 3
Malen am Freiwilligentag
Und wem das alles zu viel ist, kann auch gern einfach auf dem Teute bleiben und am Samstag beim Malern helfen: Das ist nämlich der Beitrag von Leute am Teute für den Berliner Freiwilligentag. Dies und das auf dem Spielplatz soll neue Farbe verpasst bekommen, aber auch unser Platzhaus.
Ach ja, noch was, auch Samstag: Um 15 Uhr Demo gegen Überwachungswahn und falsche Sicherheit – ab Potzdamer Platz. Es geht darum, dass künftig alle Daten zum Telefon-, Email- und Internetverkehr (wer was wann mit wem und wo überhaupt) gespeichert werden sollen. So’n Schweinkram! Ist doch grad erst 20 Jahre her, dass gegen derlei Spitzelei tausende Leute auf dei Straße gegangen sind…