Fast drei Jahre ist es her, dass der Regierende Wowereit auf einer Tour durch die Brunnenstraße am Umsonstladen halt machte, sich dort auf der UnterstützerInnenliste eintrug und dem Ladenkollektiv „viel Glück im Kampf um den Erhalt“ wünschte.
Als hohle Phrasen stellte dies sich spätestens heraus, als der Berliner Senat im letzten Jahr die Chance hatte, das Hausprojekt und den Umsonstladen zu sichern: Bezirk, Hausgemeinschaft und Eigentümer Kronawitter hatten ausgehandelt, dass das Haus gegen ein Grundstück in der Ackerstraße getauscht würde. Kronawitter hätte sein Bauprojekt dort umsetzen und die Hausgemeinschaft ihr Haus selbst kaufen können. Doch der über das Ausweichgrundstück verfügende Liegenschaftsfonds der Stadt Berlin wollte lieber die Modedesignerin Jette Joop nach Mitte holen und versprach ihr das Grundstück.
Kronawitter lieferte sich weiterhin Rechtsstreitigkeiten mit der Hausgemeinschaft Brunnen183, konnte sie zu seinen Gunsten entscheiden. Nun berichtet das Neue Deutschland, eine Räumung des Hauses stehe kurz bevor. Hoffungen machen die Betroffenen sich jetzt noch in zwei Richtungen: Dass der neue Finanzsenator Nußbaum eine weniger strikt auf Profitmaximierung setzend Geschäftspolitik des Liegenschaftsfonds bewirken könnte und dass man Jette Joop noch zur Einsicht bewegen könnte, sie solle mal lieber nicht Auslöserin einer Räumung von 35 MieterInnen und eines Rauswurfs des Umsonstladens sein.
Für kommenden Montag (11. Mai) wird ein Aktionstag angekündigt. Zum Warmlaufen sollen anscheinend Wowereit und Nußbaum mit allerlei Faxen beeindruckt werden.