Getauft, Verstoßen, Deportiert

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Die Dokumentation „Getauft – verstoßen – deportiert“ beleuchtet das Schicksal von Christen jüdischer Herkunft in der Zeit des Dritten Reiches

Zufluchtsstätte und wichtigster Taufort für Menschen jüdischer Herkunft wurde in Berlin während des Nationalsozialismus die Messiaskapelle in der Kastanienallee 22. Die Kapelle war  der Sitz der »Gesellschaft zur Beförderung des Christentums unter den Juden«. Ausgestoßen aus ihren evangelischen Kirchengemeinden, feierten sie hier Gottesdienst und ließen ihre Verwandten taufen. Über 700 Menschen jüdischer Herkunft wurden in der Messiaskapelle bis zu deren gewaltsamer Schließung durch die Gestapo im Januar 1941 dort getauft. 84 dieser Getauften kamen im Holocaus um, nur zwei überlebten die Deportation. Den Spuren vieler Ermordeter wurde in den letzten Jahren nachgegangen. Sie führten in einigen Fällen bis zu überlebenden Verwandten, die aus Angst bis heute anonym bleiben wollen.

Seit 2007 erinnert die Evangelische Landeskirche zusammen mit dem bisherigen Mieter der Kapelle, dem Evangelischen Klubheim, in Veranstaltungen an die lange verdrängten Opfer rassistischer Verfolgung und erinnert an die Geschichte dieses vergessenen Ortes. Nach einem Eigentümerwechsel muss der Mieter bis zum 1. April 2009 ausziehen. Die Messiaskapelle ist dann vorerst nicht mehr zugänglich.Vor der Schließung zeigt die Evangelische Landeskirche Teile der Wanderausstellung über Berliner Christen jüdischer
Herkunft im Nationalsozialismus, die von der Kreuzberger St. Thomas-Gemeinde erstellt wurde. Ergänzt wird diese Ausstellung um Plakatfahnen über die Geschichte der Messiaskapelle und Einiger dort Getaufter, die ermordet wurden.

Ausstellung in der Messiaskapelle
nur noch bis zum 22. März 2009
Adresse: Kastanienallee 22
Öffnungszeiten: Mittwoch bis Freitag: 17 bis 19 Uhr
Samstag und Sonntag: 15 bis 19 Uhr
Für Gruppen nach Vereinbarung auch zu andern Zeiten
Kontakt: Tel: 030/ 22 50 45 13

Messiaskapelle
Messiaskapelle