Schon mal von Aníbal Cavaco Silva gehört? Der ist als Volkswissenschafts-Professor ein Verfechter der neoliberalen Lehre und nebenbei noch Staatspräsident Portugals. Nein, jetzt bitte nicht gleich an unsern Präsi Hotte denken, Ähnlichkeiten sind nicht beabsichtigt und bestimmt nur Zufall.
Silva jedenfalls ist dieser Tage ganz hochoffiziell in Berlin zu gange. Und das sogar bei uns im Kiez! Gegen 18 Uhr schob sich sein Gefolge mitsamt polizeilicher Armada durch die Lottum und dann die Christinenstraße hoch, um vorm Pfefferberg Halt zu machen.
Dort nämlich, in der Architekturgalerie Aedes, hat er dann eine Ausstellung eröffnet, über – ja, genau: Architektur portugiesischer Architekten. Die nur allerdings überall in der Welt, aber nicht in Portugal gebaut worden ist. In der Ankündigung zur Ausstellung wird dennoch oder gerade deswegen posaunt, sie arbeite „die gemeinsame Identität portugiesischer Architektur heraus“. Das Baunetz gibt sich ob der hochtrabenden nationalen Zuschreibungsgewissheit etwas skeptisch. Bis 9. April kann selbst beschaut und geurteilt werden.