Im Wohnquartier gibt es vermehrt freie Parkplätze. Wo im vergangenen Herbst jeder Parkplatz zwischen Schönhauser und Kastanienallee heiß umkämpft war, findet man heute mühelos einen Platz nahe der eigenen Haustür. In der Fehrbelliner westlich der Choriner sind wegen der kostenpflichtigen Parkzone manchmal ganze Strecken komplett autofrei. Wenn man sich dort die wenigen Autos in Trabis und Wartburgs verwandelt vorstellt und die Fassaden ein wenig bröckeliger, dann ist es fast wie früher.
Verantwortlich für den Parkplatzreichtum ist BMW, die Bewegung für militanten Widerstand. Sie stecken immer wieder teure Autos in unserer Gegend an. Die letzten beiden Fälle:
28.01.2009 – 10:25 Uhr: Ein Pkw ging heute früh in Mitte in Flammen auf. Anwohner hatten gegen 3 Uhr 30 in der Fehrbelliner Straße den brennenden „BMW“ bemerkt und die Feuerwehr alarmiert. Durch die Flammen wurde ein daneben parkender Pkw ebenfalls beschädigt. Da ein politischer Hintergrund für die Tat derzeit nicht ausgeschlossen werden kann, hat der Polizeiliche Staatsschutz beim Landeskriminalamt die Ermittlungen übernommen.
30.01.2009 – 09:20 Uhr: Heute früh haben unbekannte Täter in Mitte ein Auto in Brand gesetzt. Passanten entdeckten gegen 0 Uhr 30 an der Choriner Ecke Zehdenicker Straße einen brennenden „Porsche Cayenne“ und alarmierten die Feuerwehr. Da ein politischer Hintergrund nicht ausgeschlossen werden kann, hat der Polizeiliche Staatsschutz die weiteren Ermittlungen übernommen.
Pressemeldungen der Berliner Polizei Nummer 0258 und 0275.
Ich habe gestern nacht mal kurz um die Ecke gesehen – das war ja diesmal praktisch vor unserer Haustür. Da waren die Flammen aber schon gelöscht, und es rauchte und stank noch ganz ordentlich. Heute um halb zwölf waren die Überreste des SUV dann auch schon verschwunden. Spricht mal wieder dafür, dass die abschreckenden Beispiele nicht sichtbar sein sollen.
Die Presse stürzt sich derweil zwiespältig auf das Thema: Im Text wird skandalisiert, dass die Polizei trotz Aussetzens von Lockvögeln (observierten Luxusfahrzeugen) keine Erfolge beim Verbrecherfangen vermelden kann. Gleichzeitg präsentieren die selben Zeitungen im Netz ästhetisch anmutende Bilderserien wie diese:
http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/foto/_bin/index.php/Berliner%2BZeitung/brennende_pkw/1
Und dann hört man noch, dass bei Porsche der Absatz im letzten halben Jahr um 27% eingebrochen sei. Dabei sollte man doch meinen, dass der Cayenne als vermutlich liebstes aller Brandsatz-Ziele nun kräftig nachgekauft werden müsste….
Ach so: für Freunde der Statistik, der Kartografie sowie allgemein der fundierten Wissenschaft haben irgendwelche Nerds diese trockene Übersicht erstellt: http://www.brennende-autos.de
Da sieht die Verteilung der Brände doch verhältnismäßig gleichmäßig über Prenzlauer Berg, Friedrichshain und Kreuzberg aus.
Die Mopo berichtete dann noch erstaunliches über unseren Kiez: Hier lebt Prominenz! Das gibt ja Hoffnung, dass es nun endlich aufwärts geht hier.
„Diesmal traf es einen Prominenten, Besitzer des Nobelgefährts ist der langjährige Love-Parade-Veranstalter Ralf Regitz. Sein Wagen wurde durch das Feuer stark beschädigt…“